Damià Huguet: Campos
Campos

Damià Huguet fügt sich in die Landschaft von Campos ein und nimmt die raue Haltung an, die sich in Carn de vas widerspiegelt.

Hier sind die Menschen aus rotem Kalk, wie eine Idee,

wie die Erde, die gerade Rillen duldet und das aggressive Stoppelfeld,

das die Felder mit seinem durchdringenden, täglichen, harten Glauben gelb färbt.

Stimme und Weg. Fleißiges Volk aus Foravila,

wo jede Haut den konkreten Körper einer sehnigen Grammatik beleuchtet.

Ein Volk, das mit Blut spricht und damit die Glaubensfreiheit schreibt,

das Feuer eines Schweißes gefärbt vom Staub der Steine, das schon im Gesicht eine lebendige Röte zeigt.

Immer wildes Land, noch vom Menschen begrünt, meine Heimat.

Ich schreibe das mit dem Staub der unbewässerten Felder, die Weizen und Fahne bereitstellen.

Weil ich daran glaube. Ich, ein Mensch

aus rotem Kalk und Damià aus fließendem Blut, ich sage Erde, Land, Mallorca.

Carn de vas, 1976

Übersetzt von Charlote Frei.

Damià Huguet i Roig

(Campos, 1946 – 19 juliol 1996). Schriftsteller, Journalist und Herausgeber. Er war Autodidakt und arbeitete als Industrieller mit Baustoffen. Sein erstes Buch Home de primera mà wurde 1969 in Manacor mit dem Blanquerna Preis ausgezeichnet. Gemeinsam mit Josep Albertí und Bernat Nadal veröffentlichte er 72 (1972) mit einer Einleitung von Blai Bonet. Cinc minuts amb tu (1976), Carn de vas (1976) und Esquena de ganivet (1976) stellen eine an den poetischen Realismus jener Zeit gebundene Einführung in die Welt von Damià Huguet (das Kino, Campos, die Reisen) dar. Er gründete die Verlagsreihen "Guaret" und "Quaderns Campaners", in denen er vor allem wenig bekannte oder unkonventionelle Autoren herausgab, unter anderem auch eigene Titel wie Com un peix dins el rostoll (1978) oder Traus badats (1979), ein gelungener Abriss des erotischen Vokabulars des Volksmunds. Zwischen 1969 und 1976 schrieb er Lokalnachrichten und Filmkritiken für die Zeitung Diario de Mallorca. In den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts veröffentlichte er drei Gedichtbände mit sehr expliziten Titeln, die eine gewisse Einheit aufweisen und deren Protagonisten die Leute aus seinem Dorf sind, vor allem jene, die einem Handwerk nachgehen und von der Rauheit und Unwirtlichkeit der Landschaft geprägt sind: Els calls del manobre (1984), Guarets a l'alba (1987) und L'ull dels clapers (1988).

Die Leute aus Campos, die Bauern und die rote Erde beschäftigen Damià Huguet, der sich der Landschaft anpasst und ihre ruppige Haltung annimmt, die sich in Carn de vas widerspiegelt.

Campos

Campos liegt zwischen den Küstengebieten von Llucmajor und Santanyí. Zusammen mit den Gemeinden Felanitx und Ses Salines bilden sie den Bezirk Migjorn. Es handelt sich um Ländereien, die sich der Landwirtschaft widmen. Auf den fruchtbaren Boden dieser Region bezieht sich wohl auch die Ortsbezeichnung, die vermutlich auf mozarabischen Ursprung zurückgeht. Früher wurde hier überwiegend Getreide angebaut. Im 20. Jahrhundert wuchs die Vieh- vor allem die Rinderzucht an Bedeutung. Durch die Bewässerung der Weidegründe sind die Grundwasservorräte dieser Region bedroht. Die Viehhaltung führte auch zur Ansiedelung von Molkereien und Käseherstellung, die teilweise bis heute Bestand haben.

Users opinions

This etno has no comments yet.