Llorenç Vidal: Santanyí
Santanyí

 

IN SANTANYÍ, AUS DER DIASPORA

 

Santanyí, Land des Brots,

der Gerste, des Korns, des Weizens,

wo das Wort zur Klage wird,

wenn der Regen ausbleibt.

 

Heller Himmel, Südküste, Fichten,

blaues Meer, das auch den Sand

von Afrika umspült und dessen Gischt

Seesterne hinterlässt am Strand.

 

Wie sie, Pilger in einer Barkasse,

deine Kinder, suchen wir den Horizont,

wenn wir deinen Schoß verlassen.

 

Überall sei dein Name eine Flamme

in uns, Sant-anyí, Friedenslamm,

die uns mit Liebe erwärmt.

Florilegi de poemes a Santanyí. Pregó de les Festes de Sant Jaume [Blütenlese aus Gedichten auf die Stadt Santanyí. Festrede zum Tag von Sant Jaume], 1994

Übersetzt von Claudia Kalasz.

Llorenç Vidal Vidal

(Santanyí, 1936). Lyriker und Erzieher. Er wurde bekannt durch sein pazifistisches Engagement und seine pädagogische Arbeit für den Frieden. Nach Studium und Promotion in Philosophie und Literatur gründete er 1956 die mallorquinische Literaturzeitschrift Ponent und wurde Sprecher der internationalen Initiative "Schultag der Gewaltfreiheit und des Friedens". Sein lyrisches Werk umfasst Publikationen wie El cant de la balalaika (1958), Talaiot del vent (1965) oder La rosa de los vientos (2012).

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